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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 || Storyline & Rules
Deborah Dawson Offline

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Beiträge: 341

18.11.2006 17:40
Prolog Antworten
PROLOG


Der Wind spielt mit dem wogenden Meer aus saftgrünem, hohen Präriegras, gesprenkelt von leuchtend gelben Schlüsselblumen.
Die Sonne flirrt am hellblauen, wolkenlosen Himmel und erhitzt den steinigen Boden, auf dem 45 Menschen mit ihren Wägen ihren Marsch in den Westen fortsetzen.
Es ist bereits so heiß, dass sich die meisten Pioniere in ihren Planwägen aufhalten. Bald würden sie eine Pause machen, frisches Wasser trinken und die Kinder würden zum nahe liegenden Colorado River laufen, um dort zu spielen.
Doch es steht noch eine Stunde Marsch bevor.
Es ist still geworden, die kleinen Kinder halten ihren Mittagsschlaf, die älteren reiten oder laufen neben den Planwagen her.
Der achtjährige David Abagnale zieht an den Zügeln seines schwarzen Ponys, um es zum Stehen zu bringen. Sein gleichaltriger Cousin Andrew Watson kommt neben ihm nun ebenfalls zum Stehen. Beide haben den Schatten bemerkt, der für einen Moment über einen der Felsen huschte.
Mit kindlicher Neugier entfernen sich die beiden Jungen vom Treck, auf der Suche nach ihren erhofften Spielkameraden, die den Schatten verursacht haben könnten. Doch der Schatten stammt keines Wegs von ihren Spielkameraden.
Denn diese halten sich ganz wo anders auf…
Erschrocken sehen die beiden Jungen auf, als sie plötzlich einem Dutzend Pawnee-Indianern gegenüber stehen, eine Kriegsbemalung schrecklicher als die andere.
David spürt einen scharfen Schmerz in seiner Brust und starrt erschrocken aus die Lanze, die in seinem Körper steckt. Sie gehört einem jungen Indianer. Schwarze dicke Ringe unter seinen Augen verleihen seinem Gesicht ein satanisches Grinsen. Das ist das letzte, was David Abagnale in seinem Leben sehen sollte.
Ehe sein Cousin Andrew auch nur zum schreien Luft holen kann, ergeht es ihm wie seinem Cousin.
Währendessen stehen ihre Spielkameraden, Eric und Liam Watson auf einem der Felsen, vertieft im Versteckspiel mit den beiden Jungen. Eric lässt die Zügel seines Pferdes erschrocken in seinen Schoß fallen, es tänzelt unruhig im Sand und Staub. Mit seinen 14 Jahren ist er bereits sehr gut zu Pferd. Sein Gesicht hat die Farbe eines Baumwolltuchs angenommen und sein Blick gleicht dem seines Bruders Liam.
Beide werden unfreiwillige Zeugen, als die Pawnee zuerst ihren Cousin und dann ihren jüngeren Bruder töten. Sofort reisen sie ihre Pferde herum und reiten auf die andere Seite des Felsens, von wo sie auf den Treck blicken können.
Die übrigen Siedler haben von dem Vorfall nichts bemerkt, der Treck trottet weiterhin im gleichen Rhythmus durch den Staub.
Ein Pfeil macht fast kein Geräusch, wenn er durch die Luft fliegt. Einzig allein der Aufschrei des Getroffenen lässt die anderen Menschen aufblicken. Simon Parker zieht sich den Pfeil aus der Brust, seine Frau Naomi schlägt erschrocken die Hände vor den Mund. Die anderen 41 Menschen erstarren, als vor ihnen die Indianer auftauchen. Für einen Moment herrscht Stille. Die Kinder sind verstummt und keines der Tiere gibt ein Laut von sich. Nicht einmal ein Adler schreit, wie es sonst der Fall ist.
Die 13jährige Violet Abagnale umklammert die Hand ihrer kleinen Schwester Lillian und späht aus dem Wagen. Ihre Mutter Holly zieht ihre Töchter zurück in den Wagen und hebt ihr Baby aus seinem Bettchen heraus. Zuerst springt sie vom Wagen und hebt dann ihre Kinder herunter.
Die anderen stehen noch immer erstarrt, als die Indianer ein hohes Geheul ausstoßen und ihre Pferde auf den Treck zustürmen lassen.
Die Menschen stoben wie die Hühner auseinander.
Robert Abagnale ladet sein Gewehr und springt von dem Wagen, um den Rückzug seiner Frau und seinen Kindern zu decken, doch die Indianer stürmen an ihm vorbei und reiten seiner Frau hinterher. Zurück bliebt der Körper Roberts, in dem Lanzen und Pfeile stecken.
Holly hetzt durch das Gras, ihr Baby an sich gedrückt und die kleine Lillian hinter sich herziehend. Violet und ihre Geschwister rennen vor ihrer Mutter her, doch in der steinigen Landschaft gibt es nichts was ihnen Schutz bieten könnte.
Zwei Pawnee reiten auf die Frau und ihre Kinder zu, drohen sie zu überrennen. Einer der Indianer reitet an Lillian heran, reist mit einer raschen Bewegung das 4jährige Mädchen auf sein Pferd, als sei sie eine Puppe, ein anderer zieht ihre Schwester zu sich aufs Pferd.
Eric und Liam Watson stehen noch immer auf dem Fels, unfähig sich zu rühren. Sie blicken auf den eben noch friedlich vor sich hin trottenden Treck hinab, der innerhalb weniger Minuten zu einem Haufen durcheinander schreiender und panischer Mensch geworden ist.
Von dem Felsen aus beobachten sie ihre Tante Susannah Smith. Mit ihren 18 Jahren ist sie bereits Mutter zweier Kinder und trägt das Dritte unter dem Herzen. Sie schreit auf, als ein Pawnee ihrem Ehemann, Gregory eine Lanze in die Schulter stößt. Sie läuft aus ihrem Planwagen, trägt wie geistesabwesend ihre kleine Tochter auf dem Arm und hält die Hand ihres Sohnes. Doch einer der Indianer fängt sie mit den Kindern ab und stößt sie brutal vor sich her.
Währenddessen zerreist ein anderer Indianer die Plane über dem Wagen der Parkers. Die Familie, die sich hier versteckt hat, schreit erschrocken auf und springt vom Wagen. Mit einer Axt bewaffnet versucht der 15jährige Anthony den Rückzug seiner Mutter und seiner Schwester zu decken. Marion Parker rennt um ihr Leben und zerrt ihre Tochter neben sich her. Mutter und Kind rennen auf den rettenden Wagen von John und Margareth Watson zu. Der Alte hilft den Beiden nach oben und jagt mit dem Wagen davon.
Eric und Liam Watson beobachten vom Fels aus, wie ihre 14jährige Schwester Sarah von ihrem Planwagen springt und schluchzend wegläuft. Ihr langer weiter Rock flattert ihr beim Laufen um die Beine und sie droht zu stolpern. Aber das Mädchen hat keine Hand frei, um den Rock zu halten, denn sie trägt ihre kleine Schwester Rose. Ein plötzlicher Pfeil wirft sie zu Boden und sie wird erneut getroffen, bevor sie sich aufrappeln kann. Die kleine Rose läuft schreiend davon, ruft nach ihrer Mutter. Ein Pawnee reitet auf das Mädchen zu und packt es, während Sarah zu den anderen Frauen geschleppt wird.
Die Schreie der kleinen Miriam Parker überschneiden den Lärm, als man sie mit einem Seil an ein Pferd bindet und über das Gelände zieht.
Silas Watson und seine schwangere junge Frau Stella laufen über die Wiese und werden von sechs Pawnees verfolgt und aufgehalten. Silas zielt auf einen der Indianer, schießt aber daneben. Während Stella verschleppt wird, verlieren Eric und Liam ihren zweiten Bruder…
Ihrer Mutter ergeht es nicht besser. Rebecca Watson rennt mit dem 6jährigen Michael auf ihren Planwagen zu, hilft ihrem Kind hinauf und versteckt sich mit ihm. Doch die Indianer haben sie bemerkt und setzten den gesamten Wagen in Brand. Rebecca und ihr Kind haben keine Chance…
Holly Abagnale rennt mit ihren Kindern über den Sand und Staub, auf die schützenden Felsen zu. Die 15jährige Rachel Parker läuft hinter ihr her.
Plötzlich tauchen drei Indianer auf, einer reitet auf Rachel zu und packt den Arm des schreienden Mädchens.
Da ertönt ein Schuss und es tritt Stille ein. Der junge Anthony Parker steht vor dem Indianer, der seine Schwester hält. Obwohl er schwer verletzt ist, drückt er dem Feind den Lauf seines Gewehres in die Brust. Neben ihm tauchen die gleichaltrigen Matthew Abagnale und Jack Watson auf, beide ebenfalls mit einem Gewehr bewaffnet. Der Navajo setzt Rachel wieder auf den Boden und stürmt dann mit den beiden anderen davon.
Erst am nächsten Morgen wagen sich Eric Watson und sein Bruder aus ihrem Versteck.
Der Anblick, der sich ihnen bietet, ist grauenvoll und in der Luft liegt der Geruch von Blut, während sich die Aasgeier über ihre Familie und Freunde hermachen….


Die folgenden Wochen waren sehr hart für die wenigen überlebenden des Trecks.
Die Indianer haben einen Großteil der Männer und Jungen getötet und viele Frauen und Kinder verschleppt.
Verletzt und mit nur wenigen Wägen und Verpflegung schlugen sich die restlichen Überlebenden bis zum Colorado River durch, wo sie beschlossen sich dort, nahe des Flusses, nieder zu lassen.
Obwohl kaum noch 5 Familien übrig geblieben und viele Familienmitglieder getötet oder verschleppt worden waren, gelang es den Leuten sich ein Fort in einem Tal aufzubauen.
Die gaben diesem Tal den Namen Springs Dale.

Vier Jahre sind vergangen, doch die Menschen tragen immer noch die Narben des Überfalls mit sich.
Der Westen wurde inzwischen immer mehr besiedelt und so kam es auch dazu, dass einige Siedler bereit waren nach Springs Dale zu ziehen.
Um die Leute her zu führen machte sich Harry Watson zusammen mit seinen Söhnen Jack und Eric und seinem Neffen Matthew Abagnale in den Osten auf, nach Independence.
Hier würde ihr Treck das Winterlager aufschlagen und im Frühjahr unter der Leitung der vier Männer nach Springs Dale reisen.


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