pp: Kinderzimmer

Zusammen mit Jamie kam Anthony in den Wohnraum und ließ den Jungen dort runter.
“Sollen wir schon mal den Tisch decken, bevor Momma kommt?”, fragte er seinen Sohn und trat dann zum Regal, indem sie ihr Geschirr aufbewahrten. Altes, bunt gemischtes und zum Teil schon kaputtes Geschirr, aber neues gab es hier leider keines.
“Legst du zu jedem Teller eine Gabel?”, fragte er Jamie und drückte ihm das Besteck in die Hand, während er die vier Teller auf dem Tisch verteilte.
Jamie schien von seinem Job mehr als begeistert zu sein und er gab sich viel Mühe die Gabeln ordentlich hin zu legen.
Anthony selbst ging auf den Ofen zu und bemerkte, dass das Feuer wieder einmal ausgegangen war. Hatte er es schon erahnt, denn vorhin war es schon kühler im Haus geworden. Also nahm Tony wieder ein Streichholz zur Hand und setzte das Holz erneut in Brand. Sofort wurde es nicht nur heller, sondern auch ein bisschen wärmer.
Einen Moment lang blieb Tony vor dem Feuer stehen und genoss die Wärme, die sofort unter seine Kleider schlüpfte und ihn aufwärmte. Dann trat er aber vom Ofen weg und ging zur Tür. “Bleib hier Jamie. Ich bin gleich wieder da.”, wandte er sich an seinen Sohn und trat dann nach draußen.

Über Nacht war wieder Schnee gefallen und jetzt reichte ihm dieser fast bis zu den Knien. “Na wunderbar…”, fluchte Tony vor sich hin und bahnte sich mit dem Eimer einen Weg zum Brunnen.
Doch als er dort ankam, musste er feststellen, dass der Brunnen ziemlich zugeschneit war und das Wasser von einer Eisschicht bedeckt war. Also musste der junge Mann den Brunnen erst vom Schnee befreien und dann nach einem Stein suchen, mit dem er die Eisdecke einschlagen konnte.
Während er also auf der Suche nach einem Stein durch den Schnee tigerte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie der Vorhang vom Nachbarshaus zur Seite geschoben wurde. Als er sich jedoch dem Haus zuwandte, fiel der Vorhang wieder zurück und ein Schatten huschte weg.
Das musste entweder Bernie, Matt oder einer ihrer Cousins gewesen sein, die in dieser Hütte wohnten.
Tony seufzte und blickte noch kurz auf das Fenster, bevor er dann gegen das stieß, was er suchte: ein Stein.
Während er mit dem Stein wieder zu seiner Hütte zurück ging, lag sein Blick noch immer auf dem Fenster der Watsons. Sie hassten ihn. Sie konnten ihn bis auf den Tod nicht ausstehen…
Vor allem Matthew. Denn der glaubte als ältester die Vaterrolle übernehmen und Violet beschützen zu müssen.
Inzwischen war es Anthony gelungen das Eis einzuschlagen und er konnte den Eimer mit dem Wasser voll machen. Damit ging er wieder zurück ins Haus.

“Daddy!”, wurde er gleich von Jamie überrumpelt, der auf einem der Stühle saß und hin und herwippte. Tony selbst klopfte erst den Schnee von seinen Schuhen und trug dann das Wasser zur Kochstelle.
“Was kann ich jetzt tun?”, fragte Jamie und sprang übermütig hinter Tony her. Sein Arbeitseifer war ja kaum zu bremsen!
Der junge Vater musste darüber grinsen und stellte den Eimer auf dem Boden ab. Dann nahm er den halben Brotlaib von gestern aus einer Holzkiste und legte ihn in einen Korb.
“Hm…, lass mal sehn. Hier. Kannst du das zum Tisch tragen?”, fragte Tony und hielt seinem Sohn den Korb mit dem Brotlaib hin. “Jaaa!”, kam die Antwort von seinem Sohn, bevor dieser dann zum Tisch rannte. Jedoch musste er auf einen der Stühle klettern, damit der das Brot in die Tischmitte schieben konnte.
Tony sah deinem Sprössling grinsend nach und goss dann das Wasser in den Kessel über dem Feuer, damit das Wasser für Kaffee und Tee erhitzt werden konnte.
“Was kann ich jetzt tun?!”, ertönte er wieder vom Tisch und Tony überließ das Wasser kurz sich selbst und trat derweil zum Esstisch, wo sein Sohn auf einem der Stühle stand.
“Da ist heute jemand aber ganz fleißig!”, lachte Tony und fing an Jamie durch zu kitzeln.
Grinsend schnappte er sich sein lachenden Sohn und kitzelte ihn erneut durch.
Dann nahm er ihn auf den Arm und stupste ihn mit dem Finger auf die kleine Stupsnase.